Monatliches Archiv:August, 2023

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Büroklima-Challenge der KEM Mondseeland: Die Sieger:innen stehen fest!

„Die Aktion müssen wir wiederholen!“ – So der Gedanke der Projektverantwortlichen nach der 5-wöchigen „Büroklima-Challenge“. Die Wochen zogen viel zu schnell vorbei, dennoch waren sie prall gefüllt mit überraschend vielen tollen Ideen und Umsetzungen für mehr Klimaschutz in den heimischen Büros. Am besten schnitten letztendlich Artina graphic & design (Platz 1) und Jakob Ebner Bau GmbH (Platz 2) ab.

 Die Idee dahinter: Die KEM Mondseeland war zunächst auf der Suche nach mehrköpfigen Büroteams aus dem Mondseeland, die gemeinsam mit den Projektleiterinnen im Rahmen einer Challenge mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in ihr Büro bringen möchten. Denn gemeinsam den ökologischen Fußabdruck in der Arbeit zu reduzieren und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, kann ganz einfach sein und zu mehr Wohlbefinden und geringeren Kosten führen. Um auch mehr Pepp in die Sache zu bringen, wurden die wichtigsten Schwerpunkte in eine Challenge gepackt, wofür pro Woche und Schwerpunkt Fotos mit Erläuterungen übermittelt wurden. Eine Jury mit fachlichem Background vergab schließlich die Punkte.

Gedanken machten sich die Teilnehmer:innen zu den Themen „Mobilität in der Arbeit“, „Ernährung im Büro“, „Energiesparen“, „Nachhaltige Beschaffung im Büro“ sowie „Abfalltrennung/-vermeidung“. Ein kleiner Einblick in die Ergebnisse:

Die Freude war schon zu Beginn der Challenge groß, als die ersten Ergebnisse zu „Mobilität in der Arbeit“ eintrudelten – sie zeigten, dass selbst in ländlichen und zersiedelten Region wie der unseren Mitarbeiter:innen teilweise schon mit Lasten- und Jobrädern unterwegs sind, wie es beispielsweise die Technologiezentren Mondseeland/Gmunden/Bad Ischl, die Fa. Jakob Ebner Bau GmbH oder ESCAD Austria GmbH vormachen.

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Beim Thema „Müllvermeidung/-trennung“/“Nachhaltige Beschaffung“ wurden die Büros besonders kreativ: über den Pilz-Anzuchttopf mit Kaffeesatz-Resten, Stiftehalter aus Tetrapacks und Papier-Upcycling (altes, bedrucktes Papier wird zerschnipselt, um daraus kunstvolles Papier zu schöpfen) von Artina graphic & design oder die Verwendung von Papier, Karton und Restholz für die hauseigene Holzheizung von Jakob Ebner Bau GmbH wurde nicht schlecht gestaunt. Der Bürgermeister von Zell am Moos Günther Pfarl stieg für ein kreatives Foto kurzerhand sogar in den Altpapier-Container, um auf die Wichtigkeit von Mülltrennung hinzuweisen. Dass Gemeindeämter im Allgemeinen schon sehr weit in Sachen Digital & Papierlos sind, wurde im Rahmen der Challenge ebenfalls deutlich. Die Gemeinde Oberhofen am Irrsee berichtet, dass sie sich durch die Umstellung ~ 12 Ordner an Papier und 15.000 A4-Blätter pro Jahr ersparen kann.

Müll Ebner

Auch in der „Ernährungs-Woche“ war viel Neues für die Projektleiterinnen und Jurymitglieder dabei: Eine digitale Jausenbestellung beim regionalen Bäcker, ein „Quooker“, der gekühltes, sprudelndes Leitungswasser liefert und Plastikflaschen überflüssig werden lässt (Ebner Bau), gemeinsam mit Kleinkindern zubereitete, regionale und gesunde Jause (Familienbundzentrum Mondseeland) oder selbstgemachte Energiebällchen und aromatisiertes Leitungswasser mit selbst angepflanzten Beeren und Kräutern für Meetings (Artina).

In der letzten Challenge-Woche, wo „Energie Sparen“ im Fokus stand, wurde einerseits viel Bestehendes wie PV-Anlagen & Speicher, Holzheizungen, energieeffiziente und stromsparende Einstellungen, Tageslichteinfall usw. aufgezeigt. Auch nachahmenswert: Die Fa. ESCAD kühlte sich an heißen Sommertagen nicht mit Klimaanlangen, sondern in der gemeinsamen Pause von innen mit Eis. Die Gemeinde Zell am Moos erlaubte sich erneut einen Spaß und verzichtete im Amt gleich vollständig auf Strom – ab sofort nur mehr mit Rechenschieber und Stirnlampe, so lautete die Erkenntnis. 😉

 

 



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GWA Mondseeland bezieht ihre HOMEBASE in St. Lorenz

Paulina Grim und Ingrid Kettl von der Sozialen Initiative gGmbH/GWA Mondseeland berichten:

„Sechs Monate gemeinwesenorientierte Jugendarbeit im Mondseeland – durch aufsuchende Jugendarbeit sind wir regelmäßig mit zahlreichen Jugendlichen in Kontakt. Das Echo ist sehr groß und wir freuen uns, so positiv angenommen zu werden. Seit Jänner sind wir regelmäßig mit unserem Wohnmobil „MoMo“ in den Mondseeland- Gemeinden unterwegs und unterstützen die Jugendlichen in vielen Angelegenheiten, bieten ein offenes Ohr für alle und wollen durch eine beteiligende Haltung die Gemeinschaft im Mondseeland stärken.

Relativ schnell hat sich gezeigt, dass für die jungen Leute vor allem an Regentagen und in der kalten Jahreszeit ein Raum fehlt, wo sie sich treffen und gemeinsam Zeit verbringen können. Das wird sich nun endlich ändern!

Dank dem Engagement von BGM Andreas Hammerl und Anton Ebner gibt es jetzt eine Lösung. Seit Mitte Juni sind wir dabei, unsere neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Bürogebäude der Firma Ebner Bau in St. Lorenz zu beziehen. Wir freuen uns riesig und möchten uns hiermit auch noch einmal herzlich für den Einsatz bedanken. Die Möglichkeiten, die sich daraus für die Jugend- und Gemeinwesenarbeit im Mondseeland ergeben, sind vielfältig! Auch im Namen der Jugendlichen, die im Übrigen top motiviert und voller Vorfreude sind, dürfen wir uns herzlich für das geschenkte Vertrauen und die gewonnenen Möglichkeiten bedanken!

Zu betonen ist, dass es sich NICHT um die Errichtung eines Jugendzentrums handelt. Vielmehr wird der neue Jugendraum als Homebase – als Ausgangspunkt – für die GWA Mondseeland dienen. Ganz nach dem Motto „Come as you are“ verstehen wir uns als wertfreien und verbindenden Teil der Gemeinschaft im Mondseeland, damit alle ihren Platz finden können und ein Miteinander gelingen kann!

Wir renovieren – und sind auf der Suche nach Sachspenden!

Gemeinsam mit motivierten Jugendlichen und Erwachsenen aus der Region geht es nun an die Renovierung und Einrichtung unserer HOMEBASE!

Dafür sind wir noch auf der Suche nach helfenden Händen und Sachspenden, z.B. Couch, Couchtisch, Regale, Kästen, Dartscheibe, Tischtennistisch, etc.

Wir freuen uns über eure Unterstützung!“

Kontakt: Ingrid Kettl 0676/ 84 13 14 308



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Green Makes-Mitglieder berichten vom 1. GENERATIONEN- STAMMTISCH

Erkenntnisse vom 1. Generationen-Stammtisch der GREEN MAKES-Community >> ein Bericht von Green Makes-Mitglied Martina Gadermeier

Bei unserem 1. Generationen Stammtisch im Rahmen des KEM-Projektes „Green Makes“ stand der Austausch mit Senior*innen auf dem Programm. Wir wollten herausfinden, was wir in Bezug auf einen nachhaltigen Lebensstil und Umgang mit Ressourcen von älteren Menschen lernen können.

In meinem kleinen Garten baue ich Gemüse und Obst an. Ich bin zwar weit weg von kompletter Selbstversorgung, aber darum geht es mir auch nicht. Das Wühlen in der Erde und das Arbeiten in und mit der Natur macht einfach ungemeine Freude. Dabei muss ich oft an meine Großeltern denken, die in Mondsee einen großen Gemüse und Obstgarten bewirtschafteten. Mein Opa kam aus Franztal und dort lebte man noch sehr ursprünglich, ich stelle mir das immer gerne wie bei den Amish People vor:-) Mein Opa war somit auch die Inspiration für den 1. Generationen-Stammtisch und es war naheliegend, neben anderen Senior*innen auch den Verein der Franztaler Ortsgemeinschaft einzuladen. Vielleicht ein kleiner geschichtlicher Exkurs zur Geschichte der Franztaler: Über 200 Jahre lang war die Ortschaft Franztal in der Nähe von Semlin/Belgrad Heimat von Donauschwaben, die in der österreichischen Monarchie als Siedler dort eine Heimat fanden und den Boden in harter Arbeit urbar machten. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde diese Gemeinschaft vertrieben und fand nach einer wochenlangen Flucht mit 167 Pferdewagen in Mondsee eine neue Heimat. Heute gibt es auf der ganzen Welt Franztaler Nachkommen, die die Erinnerung bewahren wollen und über einen Verein in Kontakt bleiben. Interessierte können auf der Website des Vereins der Franztaler Ortsgemeinschaft nachlesen: https://www.franztal.at/

Es freut mich sehr, dass einige Franztaler Nachkommen zum Stammtisch kamen. Für den Austausch teilten wir uns in 3 kleinere Gruppen auf und was ich später so erfahren konnte, wurde sich in jeder der Gruppen sehr gut unterhalten. Es ging viel um Lebensgeschichten, Erfahrungen und nur zweitrangig um das Thema Klimaschutz. Trotzdem konnten wir viele Erkenntnisse erlangen, die ich euch hier vorstellen möchte:

Gemeinschaft vor Mobilität

Früher hatte die (Orts-)Gemeinschaft eine hohe Bedeutung. Mobilität im weitesten Sinne war nicht wichtig, das Konzept Urlaub gab es am Land und in der einfachen Bevölkerung noch nicht. Den weitesten Radius hatte man zu nächstgelegenen Städten, bei den Franztalern Semlin, oder beim Wallfarten, wohlgemerkt zu Fuß. Im Alltag erledigte man praktisch alles vor Ort. Feste, Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung waren sehr wichtig. Ein Wertewandel in Richtung mehr Gemeinschaft mit Menschen vor Ort würde eventuell die Emissionen durch den Verkehr reduzieren.

Tauschen & Leihen statt Besitzen

Selbst produzierte Lebensmittel wurden getauscht, große Geräte ge- und verliehen oder gemeinsam angeschafft. Das spart Ressourcen und funktioniert auch heute noch prima. Neben den finanziellen Vorteilen stärkt es auch das Gemeinschaftsgefühl.

Mehrweg als Standard und ein abfallfreies System

Wie kam man früher eigentlich ohne Plastik und Einwegverpackungen klar? Tja, diese Frage brachte zum Nachdenken. Viel wurde in Mehrweg-Glasflaschen verpackt. Gläser befüllte man mit selbstgemachtem immer wieder neu, bis sie kaputt gingen. Lebensmittel wurden auch oft in gewachstem Papier oder schlichtem Zeitungspapier transportiert. Abfall gab es kaum, organisches Material kam auf den Kompost, wurde den Schweinen verfüttert oder trockenes Material verheizt. Ohne Müllabfuhr gab es aber auch Gruben, in denen Unbrauchbares vergraben wurde. Auf mehr Mehrweg konnten wir uns schnell mit den Senior*innen einigen. Kompost kann mittlerweile auch im kleinen Rahmen, z.B. mit einer Wurmkiste oder einem Bokashi-Eimer produziert werden.

Gebrauch von lokalen Materialien

Harald Kienzl, KEM Manager Fuschlsee-Wolfgangsee, erzählte, dass in seinem Heimatort in Südtirol, wo es ging, Material verwendet wurde, das es vor Ort gab. Gebäude wurden z.B. aus lokalem Stein und Holz gebaut. Für eine nachhaltigere Bauwirtschaft könnte man sich also durchaus Inspirationen aus der Vergangenheit holen. Übrigens gibt es auch in manchen Gegenden den Trend, Holz von alten Scheunen für Fassaden und Interiordesign zu verwenden. Auch alte Pflastersteine sind eigentlich zu schade, um nicht wieder verbaut zu werden.

Reparieren

Damals war es der Mangel an finanziellen Mitteln, der die Leute zum Reparieren brachte. Heute lohnt es sich, um den CO2 Fußabdruck klein zu halten und weniger Ressourcen zu verbrauchen. In Franztal gab es z.B. viele Handwerker. Für kniffligere Reparaturen ging man also zum Fachmann, der bestimmt auch irgendwie verwandt, befreundet oder gut gesonnen war. Frauen reparierten oft nach getaner Hofarbeit Textilien und stopften Löcher.

Hausmittel statt Chemiekeule

Soda, Essig, Seife – mehr brauchte man damals zum Putzen und Waschen nicht. Aber auch gegen Läuse an den Pflanzen oder gegen Kleidermotten kann man Essig verwenden. Gut, für die Bekleidung ist mir persönlich Lavendel die liebere Wahl, aber es ist schon interessant, wie vielseitig man diese alten Hausmittel einsetzen kann! Dazu möchte ich gerne das Buch ‚5 Hausmittel ersetzen eine Drogerie‘ von smarticular empfehlen.

Haltbar machen & Reste verwerten

Einsuren, einsalzen und in Schmalz einlegen ist natürlich nicht mehr alltagstauglich, aber trotzdem interessant, auf wie vielseitige Weise man Lebensmittel haltbar machen könnte. Aus gutem Grunde erleben Fermentieren und Einkochen gerade ein Revival. So können Reste sehr gut vermieden werden. Eier sind übrig geblieben? Die könnte man in Kalk einlegen und so über mehrere Monate haltbar machen. Grüne Tomaten sind im Oktober noch an den Pflanzen? Einfach in einen Karton geben oder in Zeitungspapier einschlagen und sie reifen nach. Roswitha Mamoser hat in ihrem Franztaler Kochbuch auch ein Rezept verewigt, wie man Sirup mit Melonenschalen ansetzt. Das werde ich bestimmt demnächst versuchen! Wenn man Fleisch ist, sollte man sich an der früheren Praktik halten und nicht nur Filetstücke essen, sondern auch Produkte aus den anderen Teilen (Schmalz, Blutwurst). Was sich bis heute gehalten hat, ist die Verwendung von Hornspänen und Horngries als Pflanzendünger. Wurzelgemüse wurde früher gerne in Sand eingeschlagen und in Kisten im kalten Keller aufbewahrt. Du hast keinen kalten Keller? Dann könntest du auch in einem leeren Frühbeet oder einer vergrabenen Waschtrommel ein Erdlager einrichten. Frag doch mal deine Großeltern wie das geht;-)

Selbstversorgung

In Franztal hatte jeder Haushalt auch einen Hausgarten, in dem Gemüse und Obst selbst angebaut wurde. Auch normale Bürger, die keine hauptberuflichen Bauern waren, hielten sich Schweine, Hühner oder Gänse für den eigenen Bedarf. Der Anbau von eigenem Obst und Gemüse funktioniert heutzutage auch ohne großem Grund, auf Balkon und Terrasse oder im Gemeinschaftsgarten. Bei den Mondsäern wird z.B. gemeinsam bewirtschaftet und geerntet.

Alte Sorten

Schonmal von der Mondseer Melde gehört? Ich auch nicht, aber Karola Birgel erzählte von dieser alten Sorte, die ähnlich wie Spinat verwendet werden kann. Saatgut gibt es bei ReinSaat, z.B. über Arche Noah. Franz Muhr baut alte lokale Getreidesorten an. Warum lohnt sich überhaupt der Anbau von alten Sorten? Egal ob Obstbaumsorten, Gemüse oder Getreide: Lokale Sorten sind optimal an die Bedingungen vor Ort angepasst. Der Erhalt alter Sorten und von botanischer Vielfalt ist auch wichtig, um beim rasch ändernden Klima die Ernährungssicherheit nicht zu gefährden. Auch im kleinen Privatgarten kann man durch den Anbau alter Sorten einen Beitrag dazu leisten. Besonders engagierte können darüber hinaus auch Teil der Sorten-Erhaltung werden: https://www.arche-noah.at/aktiv-werden/erhalterin-werden

Eitelkeit für besondere Anlässe aufheben

Auch früher wollte man sich mal fein herausputzen. Dafür zog man aber zum Spielen oder für Alltagsarbeiten Bekleidung an, die sich für härtere Beanspruchung eignete. Hofer Pepi vom Roten Kreuz in Mondsee erzählte, wie sie früher das schöne Schulgewand daheim noch vor dem Essen auszogen und in die Alltagskleidung schlüpften. Für den Kirchgang gab es das schönste Gewand. In dem Zusammenhang musste ich gleich an die Gatschhosen von meinen Kindern denken. Wieso gibt es die nicht auch für Erwachsene? Oder allgemein gesprochen: Ist es wirklich so wichtig, jeden Tag die Woche und zu jeder Tageszeit perfekt gekleidet und gut aussehend zu sein? Machen wir uns doch in dieser Hinsicht bitte wieder locker!

Kinder teilnehmen lassen

Kindern wurde früher viel abverlangt und sie mussten bei der Landwirtschaft, im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung kräftig mithelfen. Gottseidank genießen unsere Kinder heute mehr Freiheit und können sich dadurch besser entfalten. Einen positiven Aspekt können wir uns jedoch abschauen: Kinder mehr teilnehmen zu lassen an alltäglichen Dingen, ihnen praktisches Wissen vermitteln und ihnen mehr zuzutrauen. Auf diese Weise lässt sich am Besten ein vernünftiger Umgang mit Ressourcen vermitteln und wir machen unsere Kinder unabhängiger von käuflichen Dingen. Meine Erfahrung ist, das besonders kleine Kinder sehr gerne mithelfen und uns schon im Kleinkindalter ‚imitieren‘. Wie oft hab ich schon Stofftiere oder Spielsachen aus der Waschmaschine retten müssen! Beim Wäsche sortieren können sogar kleine Kinder prima helfen. Welche Farbe hat das? Ist das Hell oder Dunkel? Mein 4-jähriger Sohn hilft mir auch beim Anpflanzen von Bohnen und Erbsen und hat eine riesen Freude beim Ernten – da hilft auch die kleine Schwester schon gerne mit.

Aber die größte Erkenntnis des Stammtisches war …

… wie unglaublich bereichernd und inspirierend der Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen sein kann! Lasst uns dieses Wissen weitertragen und uns öfter über die eigene Generation hinaus austauschen. Wer weiß, welches Wissen uns in Zukunft noch zu Gute kommen wird.

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Postbus Shuttle Mondseeland: WIR FEIERN 1 JAHR!

  • Mobilitätsangebot für 17.000 Einwohner:innen sowie Gäste im Mondseeland verzeichnet erfolgreiches Jahr!
  • Mehr als 12 % Fahrgastzuwachs pro Monat, ~ 6.000 beförderte Personen und mehr als 4.200 Fahrten
  • Mobilitätsmarketing und lernendes System als wichtige Erfolgsfaktoren

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(Mondsee, 01.08.2023) – Mit 1. August 2022 startete in sieben oberösterreichischen Gemeinden im Mondseeland das Postbus Shuttle mit seinen Fahrten. Seither gibt es ein neues Mobilitätsangebot, welches niederschwellig von Einwohner:innen sowie Urlaubs- und Tagesgäste in der Region buchbar ist. Nach 12 Monaten kann ein Resümee gezogen werden, welches sich sehen lässt: von Monat zu Monat steigende Fahrgastzahlen und Fahrten, ein an die Region angepasstes System und viele schöne Geschichten rund um das neue Mobilitätsangebot.

Seit nun einem Jahr fährt das Postbus Shuttle quer durch die Gemeinden Innerschwand am Mondsee, Mondsee, Oberhofen am Irrsee, Oberwang, Tiefgraben, St. Lorenz und Zell am Moos. Alle 7 Mondseelandgemeinden sowie der Tourismusverband Mondsee-Irrsee finanzieren dieses Angebot für Einheimische und Gäste. Ziel dieses Projekts ist es, den Menschen in unserer Region auch ohne Auto und auch in abgelegenen Gebieten flexible und klimaschonende Mobilität zu bieten sowie den Individualverkehr zu reduzieren – und das gelingt bereits seit 12 Monaten zur großen Freude aller Beteiligten und Nutzer:innen.

Obfrau der LEADER-Region und Klima- und Energiemodellregion (KEM) Bgm. Elisabeth Höllwarth-Kaiser ist daher zum Feiern zumute:

„Die Zahlen sprechen für sich! Wir verzeichnen seit 1. August 2022 einen Fahrgastzuwachs von mehr als 12 % pro Monat und konnten insgesamt schon fast 6.000 Menschen ohne den eigenen Pkw von A nach B bringen. Als Bürgermeisterin der Gemeinden Oberhofen am Irrsee kann ich aus eigener Erfahrung und getrost für alle 7 Mondseelandgemeinden sprechen, wenn ich sage, dass es sich um ein Mobilitätsangebot handelt, welches für ländliche Regionen wie der unseren bestens geeignet und sogar notwendig ist. Es wird von Menschen genutzt, die nicht mehr Autofahren können und zum Arzt müssen oder von jungen Menschen ohne Auto, die damit zum Sport, zu Freunden oder in die Arbeit fahren. Es reisen auch immer mehr Menschen ohne ihren Pkw an – z.B. über unseren tollen Bahnhof in Oberhofen/Zell am Moos, die seither auch ohne Taxis zu ihrer Unterkunft usw. gelangen.“

 
© Harald Kienzl

Auf die Frage nach der nachhaltigen Sicherung des neuen Mobilitätsangebots für die Region erklärt die Bürgermeisterin, dass die Gemeinden den Betrieb von Postbus Shuttle Mondseeland für drei Jahre in ihren Gremien beschlossen und damit gesichert haben.

Das war notwendig, weil von Anbeginn klar war, dass es keine einfache Aufgabe wird Menschen vom Auto weg und als Fahrgäste in ein neues Öffentliches Verkehrsangebot zu bekommen. Wir sind insofern sehr erfreut, dass das Angebot schon jetzt so gut genutzt wird! Ein anderer Aspekt ist natürlich die Finanzierung des Mobilitätsangebots, die aktuell fast zu 100 % von den Gemeinden übernommen wird. Eine finanzielle Unterstützung des Landes Oberösterreich und/oder des Bundes sind zukünftig unbedingt notwendig, um dieses immer beliebter werdende Mobilitätsangebot nachhaltig zu sichern für die Region.“

Das „On-Demand“ Rufbussystem mit rund 400 Haltepunkten in der Region, die fußläufig in maximal 300 m zu erreichen sind, ergänzt das öffentliche Verkehrsangebot. Mit dem Bus zu attraktiven Fahrpreisen zur selbstgewählten Zeit an den selbstbestimmten Ort gebracht zu werden, ist innovativ und zugleich nachhaltig gedacht. Besonders erfreulich ist es, mit diesem cleveren System und auch dank dem erfolgreichen Mobilitätsmarketing, welches von der LEADER-Region FUMO und KEM Mondseeland parallel zum Busbetrieb umgesetzt wurde, Vorreiter in Österreich zu sein und bereits viel Know-How weitergeben zu können. Davon profitieren sowohl Einheimische als auch Gäste der Region, ist Tibor Jermendy, Head of On-Demand Mobility bei der Postbus AG, überzeugt:

„Das Postbus Shuttle im Mondseeland ermöglicht nicht nur Einwohner:innen der Region bedarfsorientierte Mobilität abseits vom Pkw, sondern auch touristische Mobilität. Ein Pkw-freier Urlaub in einer der schönsten Urlaubsdestinationen des Landes ist somit für jeden machbar. Als absolutes Vorzeigeprojekt ist das Postbus Shuttle mittlerweile auch weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.“

 
© Harald Kienzl

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die gute und intensive Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der LEADER-Region FUMO, KEM Mondseeland sowie dem Tourismusverband Mondsee-Irrsee.

„Sei es die anlassbezogene Ausdehnung der Bedienzeiten, die Steigerung des Bekanntheitsgrades durch Marketing- und Gewinnspielaktivitäten oder die Integration eines attraktiveren Tarifsystems inklusive der Möglichkeit, das Postbus Shuttle mit Zeitkarte bzw. KlimaTicket günstiger zu nutzen, das Postbus Shuttle wird gemeinsam laufend optimiert, um noch attraktiver für alle zu werden. Die Fahrgastzahlen bestätigen die geleistete Arbeit. Mittlerweile nutzen monatlich rund 700 Personen das Angebot, Tendenz steigend!“,

…freut sich der Projektleiter der Postbus AG für das Mondseeland Thomas Sager.

 
© Harald Kienzl

Seit dem Betriebsstart am 1. August 2022 hat sich das Postbus Shuttle sehr positiv entwickelt: Ein neues Tarifsystem wurde gestaltet, wodurch die Fahrten günstiger wurden. Für die Strecke Zell am Moos nach Mondsee bezahlt man beispielsweise regulär 4,80 € und ermäßigt 2,00 €. Bewegt man sich nur innerhalb einer Gemeinde von A nach B, werden regulär 3,40 € und ermäßigt lediglich 1,00 € fällig. Ermäßigungen gibt es mittlerweile für Personen von 6-18 und 65+ Jahren sowie für Klimaticket-Nutzer:innen. Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos und für mobil eingeschränkte Menschen sind bei Bedarf sogar Hausabholungen möglich.

Die Buchungsapp wurde in diesem Betriebsjahr upgedatet, schneller, sicherer und komfortabler. Nun kann man sich seine persönlichen Haltepunkt-Favoriten speichern und das Fahrzeug kurz vor dem Eintreffen sogar in der App orten.

Ein paar Eckdaten zum ersten Postbus Shuttle-Betriebsjahr: Seit August 2022 wurde das Postbus Shuttle 4.247 mal angefordert und hat insgesamt 5.804 Personen transportiert. Allein im Juli diesen Jahres waren es mehr als 700 Personen, die mit dem Postbus Shuttle gefahren sind. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung der Auslastung, auch seitens des Betreibers Österreichische Postbus AG.

Auch die Betriebszeiten wurden verbessert: Seit Advent fährt das Shuttle wochentags von 7:00-20.00 Uhr und an den Wochenenden von 7.00-22.00 Uhr. Anfangs wurde das Shuttle noch eher morgens und abends genutzt. Mittlerweile fährt es ganztägig gut ausgelastet und vor allem am Wochenende steigen die Fahrgastzahlen an. Die Fahrtstrecke beträgt dabei im Durchschnitt 5,7 km/Fahrt.

Die Regionen und daher auch das Postbus Shuttle-System profitieren von den Gästen, vor allem in der Hochsaison zwischen Juni und September. In diesem Zeitraum steigen auch merkbar die Fahrgastzahlen, weshalb der Einsatz des zweiten Busses seit Anfang Juli 2023 auch nötig ist, um die kontinuierlichen Fahrtenwünsche weiterhin gut abdecken und die Durchführung derer garantieren zu können. Für Urlaubs- und Tagesgäste kam das System wie gerufen, jubelt Herta Wiedlroither, Geschäftsführerin des bei Gästen sehr beliebten Camp MondSeeLand und Partnerbetrieb des Postbus Shuttle Mondseelandes:

„Unsere Campinggäste verwenden das System fast täglich und sind sehr glücklich darüber, dass sie nun ganz bequem zum Irrsee, zum Mondsee, in das Zentrum von Mondsee oder auch zu Ausgangspunkten von Wanderwegen kommen, ohne das eigene Auto oder ein Taxi zu nutzen. Vorher war das so in der Form nicht möglich und so geht es den meisten Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben in der Region! Wir erzählen unseren Campern bei jeder passenden Gelegenheit vom bestehenden Angebot und weisen mittels Plakate und Folder darauf hin, natürlich auch im Rahmen der Buchung und an der Rezeption. Als Campingplatz achten wir schon seit Jahren auf Energieeffizienz, Nutzung Erneuerbarer Energien und regionaler Ressourcen – das Postbus Shuttle passt perfekt in unser nachhaltiges und klimafreundliches Leitbild!“

 
© Harald Kienzl

Die Buchung mit der App ist noch immer die beliebteste Variante, doch auch Buchungen über die Partnerbetriebe steigen. Eine telefonische Buchung ist für Nicht-Handy-Nutzer ebenso möglich: unter +43 664 92 71 464 (werktags von 08:30 Uhr – 12:00 Uhr).

Das sind jede Menge Gründe zu feiern! Anlässlich des Jubiläums findet auch wieder ein Sommer-Gewinnspiel statt. Darüber hinaus werden wieder viele Gelegenheiten, z.B. im Rahmen der diversen Sommerfeste in den Mondseelandgemeinden, genutzt, um an Infoständen über das neue Mobilitätssystem zu informieren.

Julia Soriat, Geschäftsführerin der LEADER-Region FUMO, betont, dass diese genannten Entwicklungen und Verbesserungen im Hintergrund sehr stark von den Regionalentwicklungsakteuren sowie ganz gezielt über das LEADER-Projekt „Fahr mal anders! – Mobilitätsmarketing im Mondseeland“ begleitet werden:

„Im Öffentlichen Verkehr gilt: Angebot schafft Nachfrage. Es war ein gemeinsamer Kraftakt aller Gemeinden und regionalen Akteure so ein neuartiges Mobilitätsangebot überhaupt zu schaffen. Es ist aber auch ein weiterer gemeinsamer Kraftakt notwendig, um die Menschen zum Umstieg auf ein öffentliches Verkehrssystem zu bewegen. Ich denke, dass es unser regionales Alleinstellungsmerkmal ist, ein solch intensives Marketing für ein solch spezielles, umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu betreiben. Es wurde ins Leben gerufen, um die Menschen zum Umstieg auf diese nachhaltige Mobilitätslösung zu motivieren.

 
© Harald Kienzl

So werden beispielsweise Studierende und Einwohner:innen aus der Region, die sich mit dem System gut identifizieren können, für das Mobilitätsmarketing im Mondseeland  über die LEADER-Region beschäftigt, erläutert Soriat. Ebenso spricht sie einen großen Dank an die sieben Mondseelandgemeinden aus, die das System nicht nur zum Großteil finanzieren, sondern auch bei jeder Gelegenheit Werbung in der Bevölkerung dafür machen und selbst viel fahren.

„Dieser Effekt ist der wirksamste, denn Mundpropaganda ist bekanntlich die beste! Wir profitieren allesamt von dem gemeinsamen Marketing und arbeiten sehr eng zusammen. Auch der Tourismusverband integriert das Angebot auf allen Ebenen – besonders innovativ ist es, neuerlich für Spaziergänge und Wanderungen das Shuttle nutzen zu können, wodurch ein sogenanntes Streckenwandern leichter möglich gemacht wird – dabei ist der Startpunkt ein anderer wie der Endpunkt der Tour. Aktuell wird in Kooperation zwischen TVB, der LEADER- und KEM-Region, dem Naturpark sowie Alpenverein und Naturfreunde ein spezieller Wanderguide entwickelt mit dem Titel „Wandern ohne Auto“. Eines unserer vielen guten Ergebnisse rund um das Postbus Shuttle!“,

…schließt Soriat ab.

Stefanie Mayrhauser, Managerin der KEM Mondseeland, treibt seit 2016 Klimaschutz in den 7 Gemeinden voran und beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Menschen und der Umwelt/dem Klima. Sie erklärt, dass der Aufbau alternativer, klimafreundlicher Mobilitätslösungen nicht nur zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch das soziale Gefüge in der Bevölkerung stärkt:

„Wir bauen die Thematik auch in vielen unserer laufenden Projekte und Aktivitäten ein, was wiederum eine große Wirksamkeit zeigt. Zum Beispiel versuchen wir im Rahmen unserer Klimaschutzmaßnahmen stets, neue Zielgruppen zu erreichen, für die das System geeignet ist. Zum Beispiel organisierten wir schon des Öfteren Fahrten für Schulgruppen oder zum Beispiel im Zuge von Ferienbetreuungs-Programmen. Das kommt immer sehr gut an und vor allem Kinder sind tolle Multiplikator:innen, da sie zuhause davon erzählen!“

 
© Harald Kienzl

Auch vulnerablen Bevölkerungsgruppen, für die das Angebot wie geschaffen ist, wie beispielsweise beeinträchtige Menschen von der Lebenshilfe, der Sonderschule oder auch Seniorinnen/Senioren, die z.B. eine Hausabholung benötigen, wurde das Postbus Shuttle-System erklärt und ihnen gezeigt, wie sie es selbst für Ausflüge, Einkäufe, Arztbesuche u.v.m. verwenden können. Weiters wurden die neuen Möglichkeiten der Mobilität im Zuge des Projektes „Klimafreundlich ins Leben starten“ frisch gebackenen Eltern mit ihren Babys nähergebracht, die das Shuttle unkompliziert nutzen können, um die Region auch mit Kinderwagen und Baby – ganz ohne Pkw – zu erkunden. Welche kinderwagen- und tragetuchtauglichen Spazierwege es im Mondseeland gibt und welche Haltepunkte genutzt werden können, um weitere Strecken als üblich zurücklegen zu können, wird öffentlichkeitswirksam in Form von Blogbeiträgen, Social Media und auch im Zuge von Eltern-Kind-Gruppen weitergetragen.

„Das alles zusammen macht das Projekt auch zu einem Sozialen von unermesslichem Wert“,

…ist Mayrhauser überzeugt.

 

 

 

© Harald Kienzl

Rückfragehinweis

LEADER-Region FUMO
Julia Soriat und Stefanie Mayrhauser
office@regionfumo.at
+43 676 3000101



LEADER Periode 23-27

Mondseeland ist weiterhin Teil der FUMO: Seit 1. Juli 2023 sind wir LEADER 23-27!

83 Regionen aus ganz Österreich haben im Mai 2022 ihre Bewerbung für die kommende LEADER-Förderperiode 2023 – 2027 beim BML eingereicht und ihre Anerkennung als LEADER-Regionen am 20. Juni 2023 in Wien gefeiert. Für die Region Fuschlsee Mondseeland („FUMO“) haben Obfrau Bgm. Elisabeth Höllwarth-Kaiser, Obfrau Stellvertreter Bgm. Thomas Ließ, GF Julia Soriat und Projektmitarbeiterin Stefanie Mayrhauser von BM Norbert Totschnig die offizielle Anerkennungsurkunde entgegengenommen. Mit Juli 2023 stehen der bundeslandübergreifenden Region mit ihren 17 Gemeinden für die kommenden fünf Jahre somit nun knapp über 2 Millionen Euro Fördermittel für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes zur Verfügung.

Das Team der FUMO bedankt sich bei allen Akteuren aus der Region, die sich bei der Erarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategie zur Bewerbung beteiligt haben und freut sich auf viele gute und bundesländerübergreifende Ideen für die Region Fuschlsee Mondseeland!

DOWNLOAD >> Neue LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE LEADER-REGION FUMO

Noch ein paar Eindrücke von der LEADER-Auftaktveranstaltung mit BM Totschnig 🇦🇹 und unserem gemeinsamen Wienausflug: 🤩