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Mondsee als Energiespeicher

Am 20. Oktober 2017 veranstalteten die Grünen Mondseeland gemeinsam mit dem Verein Energievision Attergau Mondseeland einen Vortragsabend zum Thema ‚Energie aus Seen und Flüssen‘. Moderiert wurde die Veranstaltung von Richard Niederreiter, Vereinsobmann von Energievision Attergau, Mondseeland und Univ. Prof. Dr. Martin Dokulil von den Grünen Mondseeland.

Die derzeitige Energiesituation im Mondseeland wurde durch MSc Stefanie Mayrhauser : KEM Klima- und Energiemodellregion Mondseeland vorgetragen.

Gesamtstromverbrauch pro Jahr: 78,7 MWh eigene Erzeugung  2 %
Wärme pro Jahr: 305,2 GWh  -> Fernwärme 7%, Rest private Heizungen
Mobilität pro Jahr nur private Fahrzeuge: 53 GWh -> Treibstoffverbrauch pro Jahr = 5 772 729 L

Den Hauptvortrag hielt Univ. Prof Dr. Alfred Johny Wüest von der EAWAG, dem Schweizer Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich. Er legte die Möglichkeiten und Potentiale der Energiegewinnung aus Seen und Flüssen dar. In der Schweiz gibt es bereits derartige Systeme aus deren Erfahrungen man lernen kann. Prof. Wüest erklärte an ausgewählten Beispielen die Vor- und Nachteile der Systeme, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen öffentlicher und privater Gebäude verwendet werden.

Zum Abschluss seines Vortrags rechnete er am konkreten Beispiel Mondsee die potentielle mögliche Energieerzeugung vor.

Wärmenutzung des Sees für ca. 10.000 Einwohner:
Nutzung von 1% des Seewassers mit ca. 80 GWh Stromverbrauch. Abkühlung des Sees um max. 0,03°C

Zum Vergleich: 10 Windräder erzeugen 75 GWh und 1500 Photovoltaikanlagen 9 GWh

Ein Tausch der Privatfahrzeuge auf E-Autos bringt: 42,4 GWh Energieeinsparung.

Sowohl der Verein Energievision Attergau, Mondseeland als auch die Grünen Mondseeland sind sich sicher, dass der Energiewandel viele Vorteile für die Menschen bringen wird. Wir müssen nur alle etwas komplexer denken und verschiedene Maßnahmen kombinieren. Niemand kann erwarten, dass die Umstellungen auf einen Schlag passieren: Der richtige Zeitpunkt zu handeln ist aber jetzt.

Das Potential für die Nutzung des Sees zum Heizen und Kühlen ist enorm, im Anschluss der spannende Artikel dazu in der SN:

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