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Sozialraumanalyse zur Jugend im Mondseeland

September bis Dezember 2020 widmete man sich der Jugend im Mondseeland – im Rahmen einer Sozialraumstudie der Soziale Initiative GmbH wurde im Auftrag der Mondseelandgemeinden direkt der Kontakt zu den Jugendlichen gesucht, um ihre Gewohnheiten und Bedürfnisse zu eruieren. Eine sehr wertvolle Analyse, deren Ergebnisse online am 7.4.2021 allen Interessenten präsentiert wurden und welche den nachhaltigen Aufbau einer professionellen Jugendarbeit in der Region initiiert.

Gleich hier die Studie oder die zusammengefasste Präsentation downloaden!

Jugend-Sozialraumanalyse Mondseeland © Soziale Initiative GmbH
Geschulte JugendarbeiterInnen waren zu diesem Zweck in allen Gemeinden unterwegs und haben mit insgesamt 30-40 Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren gesprochen. Neben den Sozialraumbegehungen und aktivierenden Befragungen wurden auch Interviews mit Schlüsselpersonen aus dem Sozialbereich und der Öffentlichen Hand geführt.

 

Eine „Jugendkultur des Chillens“ – So bezeichnen die JugendarbeiterInnen den Alltag und die Hauptinteressen der Jugendlichen im Mondseeland. In der Regel gut eingebettet in gesellschaftliche Strukturen und stabile Verhältnisse, aktiv in zahlreichen Vereinen, sehnen sich die Jugendlichen vor allem nach mehr Auszeit, weniger Leistungsdruck und Kontrolle durch Erwachsene und Schulen sowie nach Plätzen, wo sie sich ungestört und „unbeobachtet“ aufhalten können. Die Ergebnisse der Studien zeigten auch, dass das Mondseeland in puncto Kriminalität im österreichischen Schnitt liegt.

Professionelle Jugendarbeit für ein gutes Miteinander – Die Verankerung einer professionellen Jugendarbeit im Mondseeland ist ein zentrales Anliegen der Sozialraumanalyse. Die zentralen Säulen dafür sind eine dauerhafte Begleitung und Beratung der Jugend sowie der Eltern, eine dezentrale mobile Jugendarbeit im öffentlichen Raum aller Gemeinden, eine gezielte Netzwerkarbeit zwischen allen relevanten AkteurInnen (Jugendliche, Eltern, Schulen, Vereinen, Gemeinden, Polizei, AnrainerInnen) sowie die Schaffung und Gestaltung gemeinsamer Lebens- und Erfahrungsräume durch Aktivitäten und Veranstaltungen im Sinne der Jugendkultur. Ziel ist es, Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken sowie ein gutes Miteinander in der Region zu fördern.

Wie kann Jugendarbeit im Mondseeland konkret aussehen? Empfohlen wird die Schaffung eines verschränkten Jugendangebots: Zwei professionelle JugendarbeiterInnen sollen mobil und bedarfsorientiert in allen Gemeinden unterwegs sein. Dafür wird eine Ausstattung für die mobile Jugendarbeit sowie eine „kreative Home-Base“ in Mondsee benötigt. In einer (noch zu suchenden) flexibel gestaltbaren Immobilie in Mondsee mit sehr einfachen, multifunktional nutzbaren Räumlichkeiten soll es Platz für Jugendliche, Jugendkultur sowie für eine niederschwellige Beratungsstelle für Jugendliche und Eltern geben.

Die Mondseelandgemeinden gehen einen weiteren Schritt! Für die „Entwicklung der professionellen Jugendarbeit im Mondseeland“ wird nun ein LEADER-Projekt von allen acht Gemeinden initiiert und ein professioneller Trägerverein für das verschränkte Jugendangebot gesucht. In einem strukturierten Beteiligungsprozess, mit der Jugend selbst als zentralem Kern sowie mit Schulen, Vereinen, Gemeinden, Eltern etc., wird sodann die konkrete Ausgestaltung für das regionale Jugendangebot in allen Gemeinden entwickelt. Vielen Dank im Voraus für das Feedback und Bereitschaft aller Beteiligten, sich für die Jugend im Mondseeland einzubringen!